Wertvoll
Ein Oldtimer ist wertvoll, weil er ein Sammlerstück ist oder weil er kostspielig ist. Ein Besen ist wertvoll, wenn ich etwas ausgeschüttet habe und es zusammenwischen muss. Ein Bild meiner Familie oder ein Lieblingspulli ist auf persönlicher Ebene wertvoll. Ein Liter Wasser ist wertvoll, weil er lebensnotwendig ist.
Es gibt viele unterschiedliche Gründe, warum etwas wertvoll ist. Doch fest steht: Wertvoll ist eine positive Einstufung. Wie das Wort in sich besagt, ist etwas wertvolles voller Wert; denn sonst hiesse das Wort ja wertetwas, wertwenig oder wertleer. Auch zeigt sich, dass der Wert häufig durch den Gegenwert definiert wird und dass dieser situativ ist. So kostet in der Schweiz ein Liter Wasser aus dem Wasserhahn ein paar Rappen, aber in einem Land, in dem Wassermangel herrscht, ist dessen Wert viel höher. Letztlich ist der Wert von etwas auch eine Glaubenssache. Oder warum genau ist ein blaues Stück Papier mit Zeichnungen darauf 100 Fr. wert? Ganz einfach, weil unsere Gesellschaft an diesen Wert glaubt.
Doch was sagt eigentlich Gott zum Thema wertvoll? Er sagt, dass wir in seinen Augen wertvoll sind (Jesaja 43.4). Und, dass er eine so grosse Fülle an guten Gedanken über uns hat, wie wir Haare auf dem Kopf haben oder, wie es Sandkörner gibt (Psalm 139). Einfach gesagt – aber zähle mal die Körner in einem Eimer Sand und schätze wie viele Eimer Sand es auf dieser Welt wohl gibt – dann hast du eine winzige Vorstellung von der Fülle an guten Gedanken, die Gott über dir hat. So WertVoll bist du in seinen Augen. Was spielen da zwei, drei Selbstzweifel oder Kritiken in Bezug auf unseren Selbstwert noch für eine Rolle. Das Gegengewicht von Gott wird immer viel grösser sein. Einige seiner Aussagen wie er dich sieht:
Der Gegenwert, den Gott für uns und unsere Welt bezahlt hat, ist, dass Jesus die gerechte Strafe für all unsere Fehler und unser Versagen für uns auf sich nahm und sich dafür unschuldig und freiwillig für uns am Kreuz ermorden liess. Wer sich in Kirchen bewegt, hört dies hie und da einmal. Leicht gesagt, aber mal ehrlich; für wenn würdest du freiwillig einen extrem qualvollen Tod sterben, wie dies Jesus tat? Oder für wen würdest du dein über alles geliebtes Kind hergeben, wie dies Gott tat? Das müsste schon jemand oder etwas ziemlich wertvolles sein, damit du das bezahlen würdest. Oder nicht? Das ist der Gegenwert den Gott bezahlt, damit er, als gerechter Gott, trotz unserem Versagen weiterhin mit uns unterwegs sein kann.
Doch es geht hier nicht nur um uns. Gott hat uns Menschen die Verwaltung seiner Schöpfung – also aller Tiere, der Natur, der Zivilbevölkerungen, usw. – anvertraut (1 Mo 1.28). Heute seufzt diese Schöpfung danach, dass der Mensch in seinen Wert und die ihm von Gott zugedachte Rolle zurückfindet und sie von ihrer Gefangenschaft befreit (Römer 8). Einige Ausdrücke dieses Seufzens sind die Klimadebatte, aussterbende Tiere, Unterdrückung, Hungersnöte, ungleiche Vermögensverteilung, Kriege, Misshandlung, usw. Indem Gott uns freigekauft hat und uns in den Wert zurückführt, den er in uns sieht, ermöglicht er uns, auch unsere Verwaltungsrolle wieder einzunehmen und an seiner Stelle auf dieser Welt einen Unterschied zu machen.
Glaubst du, dass ein blauer bedruckter Papierschein 100 Fr. wert ist? Genau gleich entscheidest auch du, ob und was von all dem du glauben willst. Ob du dich auf Gott, seine gute Sichtweise über uns und seine guten Absichten für uns und unsere Welt einlassen willst oder nicht. Ich persönlich kann es euch wärmstens empfehlen. In meinen bisherigen Lebensjahren habe ich noch nichts gefunden, dass mich so tief drin erfüllt, einen so solchen Frieden gibt, mich ankommen lässt und mein Leben wieder aller Herausforderung so sinnvoll erscheinen lässt wie dies. Aber der Entscheid liegt bei dir.